DRK Simmershausen
Am 23. Mai 1923 fanden sich 15 Männer zusammen und gründeten eine Sanitätskolonne. Dies war die Geburtsstunde des Ortsvereins Simmershausen im Deutschen Roten Kreuz. Diese 15 Männer waren:
Andreas Gute, Wilhelm Rühl, Dietrich Schweinsberg, Wilhelm Weber, Justus Buch, Ludwig Bickhardt, Heinrich Eberhardt, Wilhelm Jütte, Justus Seeger, Karl Franz, Christoph Weber, Georg Seeger I, Georg Seeger II, Johannes Seeger und Julius Riehl.
Nach einer dreimonatigen Ausbildung, fand am 5. August 1923 die Prüfung statt. In der anschließenden Gründungsversammlung wurde Andreas Gute zum Vorsitzenden und Christoff Weber zum Kolonnenführer gewählt. Die Betreuung und fachmännische Beratung übernahm Dr. Reymann.
Trotz herrschender Inflation bekam die Kolonne die Genehmigung, in der Gemeinde eine Sammlung durchzuführen. Erste Anschaffung von dem Erlös, war eine Rädertrage mit Verdeck für 80 Millionen Mark. Bis ins Jahr 1929 wurden mit dieser fahrbaren Krankentrage schwerkranke Einwohner in die Kasseler Krankenhäuser gebracht. Die Helfer waren oft die halbe Nacht bei Wind und Wetter auf den damaligen Schotterstraßen unterwegs.
Nach und nach wurden aus eigenen Mitteln und Zuschüssen des Kreisverbandes die teuren Uniformen angeschafft. Von 1924 an übernahm die Kolonne die sanitätsmäßige Betreuung aller in Simmershausen stattfindenden Feste.
In der damaligen Krisenzeit war es sehr schwer die Kolonne zusammenzuhalten. Doch Andreas Gute und später auch Ludwig Bickhardt und Albert Langmann schafften es immer wieder durch intensive Kameradschaftspflege die Kolonne nicht auseinanderfallen zu lassen. Dr. Fütterer als Bereitschaftsarzt sorgte für die nötige Ausbildung. In der Not der damaligen hohen Arbeitslosigkeit, wurden Mitglieder, die in der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert waren, von der Kolonnenführung unterstützt.
Nach 1933 wurde die Tätigkeit der Kolonne mit der Luftschutzarbeit verbunden. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Kolonne zerrissen. Der größte Teil der Mitglieder wurde eingezogen. Drei Kameraden kehrten nicht zurück. Die Daheimgebliebenen bewährten sich besonders in den Kriegstagen, als Kassel bombardiert wurde und als Simmershausen unter Artilleriebeschuss lag. Verletzte und obdachlos gewordene, wurden von der Bereitschaft unter der Leitung von Ludwig Bickhardt versorgt und betreut.
Der Zusammenbruch 1945, brachte auch die Tätigkeit der Rot-Kreuz-Bereitschaft zum Erliegen. Mit Genehmigung der Alliierten, im Sinne von Henry Dunant tätig zu sein, begann die Bereitschaft Simmershausen 1946, unter der Leitung von Albert Langmann, mit 12 Mann ganz von vorn. Neu geworbene Mitglieder wurden vom Bereitschaftsarzt Dr. Kellermann ausgebildet.
1955 verstarb Mitbegründer und 1. Vorsitzende Andreas Gute. Er erlebte nicht mehr, dass der nunmehrigen Ortsvereinigung Simmershausen im Zuge des Neubaus eines Feuerwehrhauses 2 Räume für Lager und Schulungszwecke zur Verfügung gestellt wurden. Neuer erster Vorsitzender der inzwischen 40 Mann starken Ortsvereinigung wurde Albert Langmann. Mit viel Geschick förderte er das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder, bis er 1961 plötzlich verstarb.
Als Nachfolger wurde Arthur Rühl gewählt. Mit dem neuen Bereitschaftsarzt Dr. Unger und dem Lehrer Teichmann, wurden ab 1961 Erste-Hilfe-Kurse für die Mitglieder, die freiwillige Feuerwehr und die Bevölkerung abgehalten. Besonders hervorgehoben werden, muss an dieser Stelle, die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rotem Kreuz, die auch heute noch besteht.
Beim 40-jährigen Jubiläum 1963 konnten noch 6 der Gründungsmitglieder geehrt werden.
1964 übernahm Dr. Böttger das Amt als Bereitschaftsarzt. Der gute Ausbildungsstand wurde in Übungen und Einsätzen immer wieder unter Beweis gestellt.
Großer Wert wurde auch immer auf die gute Kameradschaft gelegt. So wurde 1970, eine von Lothar Else und Arthur Rühl organisierte Busfahrt nach Kulmbach durchgeführt. Mit der dortigen Kameradschaft wurden freundschaftliche Bande geknüpft und 1971 kamen die Kameraden aus Kulmbach zu einem Gegenbesuch. Im Juli 1971 fand in Simmershausen ein Veranstaltung zugunsten der Aktion Sorgenkind statt, an der sich alle Simmershäuser Vereine und Verbände, zu denen auch die DRK
Ortsvereinigung Simmershausen gehört, beteiligten.
1973 wurde auf Initiative von Lisbeth Thielemann und Brigitte Seeger eine Frauengruppe gegründet, der im Jahr 1975 eine Seniorengymnastikgruppe folgte. Initiator und Leiter der Gruppe war Otto Weymann sen.
Am 1. September 1976 wurde eine Jugend-Rot-Kreuzgruppe ins Leben gerufen, die von Regina Schweinsberg und Falk Richter betreut wurde. Heute wird sie von Peter Seidel und Nico Schneider betreut und besteht aus 6 Mitgliedern.
Nachdem der langjährige Vorsitzende Arthur Rühl, für dieses Amt nicht mehr kandidierte, übernahm Lothar Else am 15.3.1980dieses Amt. In der Jahreshauptversammlung am 14.3.1981 wurde Arthur Rühl in Anerkennung seiner Verdienste um die DRK Ortsvereinigung Simmershausen zum Ehrenmitglied ernannt. Gleichzeitig wurde ihm das Amt des Ehrenvorsitzenden übertragen.
Am 16. Juni 1981 gab es etwas Neues bei der DRK Ortsvereinigung Simmershausen. In Wahnhausen wurde der erste Blutspendetermin durchgeführt. Ganze 25 Spender fanden den Weg in die Schule. Mittlerweile sind diese Termine ein fester Bestandteil unserer Arbeit. 4 Termine (3 in Simmershausen und einen in Rothwesten) führen wir jedes Jahr durch.
Im Jahr 1986 gab es für die aktive Bereitschaft einen Grund zur Freude. Der Kreisverband Kassel-land stellte uns einen freigewordenen VW-Bus zur Verfügung. Nachdem alle fällig gewordenen Reparaturen durchgeführt waren, brauchten die Aktiven nicht mehr in ihren privaten Fahrzeugen zu den Einsätzen zu fahren., was manchmal gar nicht so einfach war, wenn zum Beispiel die Straßen gesperrt waren und die Helfer im Einsatz nicht als solche zu erkennen waren.
Im Jahr 1987 verstarb ganz plötzlich der Vorsitzende Lothar Else. Ein herber Schlag für unseren Verein. War er doch so sehr mit dem DRK und vor allem dem Suchdienst verbunden. Bei der Neuwahl in der Jahreshauptversammlung am 1. März 1988 wurde Norbert Sauerland zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Das wir im Roten Kreuz auch feiern können, haben wir mit unserem ersten Straßenfest, das am 29. und 30. Juni 1989 stattfand, bewiesen. Gefeiert wurde vor der Unterkunft in der Raiffeisenstraße. Bis heute richten wir alle zwei Jahre ein Straßenfest aus.
Vom 14.-16. Mai 1993 konnten wir unser 70. Jubiläum begehen und hatten doppelten Grund zur Freude. Zum einen konnten wir, dank großzügiger Unterstützung der Gemeinde und der Bevölkerung Fuldatals, einen neuen Mannschaftsbus in Dienst stellen, der das über 20 Jahre alte Fahrzeug ablöste. Zum anderen konnten wir in das ehemalige Feuerwehrgerätehaus in der Schützenstraße einziehen, welches nach über 1000 Stunden Eigenleistung in neuem Glanz erstrahlte.
Im Jahr 1998 feierten wir unser 75. Jubiläum vom 26.-28. Juni. Den Auftakt bildete der Festkommers im Haus Schönewald. An den anderen beiden Tagen feierten wir ein Straßenfest in der Karlstraße.
1999 wurde Simmershausen 925 Jahre alt. Auch bei diesen Feierlichkeiten beteiligte sich das Rote Kreuz. So wurde z.B. ein Spiel ohne Grenzen veranstaltet, dass von uns sanitätsdienstlich betreut wurde. Natürlich haben wir auch beim Auf- und Abbau geholfen und wie jeder Verein 2 Bleche Kuchen gebacken.
Im Jahr 2003 Feierten wir am ersten Septemberwochenende unser 80-jähriges Bestehen wieder mit einem tollen Straßenfest. Im August 2003 wurde mit dem Bau der Grillhütte in Simmershausen begonnen. Auch hier beteiligten wir uns.
Natürlich feiern wir nicht nur, wie der Beginn des Jahres 2004 beweist. Am 17.01.2004 brannte das Jugendzentrum in Simmershausen und am 19.01.2004 wurden wir mitten in der Nacht alarmiert. Die Ursache der Alarmierung war der Brand einer Scheune, in der sich auch Schweine befanden, im OT Wahnhausen. Dieser Einsatz bei eisiger Kälte, zog sich bis in die frühen Morgenstunden hin.
Im Jahr 2006 nahm die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges Formen an. Die von uns an die Bevölkerung in Simmershausen, Rothwesten, Wahnhausen und Knickhagen verteilten Bittschreiben mit beigefügtem vorbereitetem Überweisungsträger waren gut angenommen worden. Immer mehr Überweisungen gingen auf unserem Konto ein. Zusagen der Gemeinde Fuldatal und von anderen Spendern hatten uns Mut gemacht das neue Fahrzeug zu bestellen. Auch das alte Fahrzeug konnten wir noch zu einem guten Preis verkaufen. Am 16. Oktober konnte das Fahrzeug in Hannover abgeholt werden. Aber welch ein Schreck! Bei der Bestellung war ein Fehler unterlaufen, welcher bisher niemandem aufgefallen war. Auf der rechten Seite befand sich im hinteren Bereich gar kein Fenster, sondern die Seite war geschlossen. Eine Seite mit Fenster und eine Seite zu.
Aber zum Glück war der Schaden bei der Firma Klein in Ihringshausen zu beheben. Heute sieht man nichts mehr von dem Missgeschick.
2007 feierten wir wieder unser Straßenfest, bei dem wir auch das mittlerweile 30-jährige Jubiläum des Jugendrotkreuz in Simmershausen begehen konnten.
2010 gab es einen Wechsel im Vorstand. Nobert Sauerland, der die Belange des DRK Simmershausen 22 Jahre immer würdig vertreten hat, stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Er war der Meinung, dass jetzt mal andere drankommen sollten. Neuer Vorsitzender wurde Peter Seidel. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller nochmal bei Norbert bedanken. Auch heute steht er uns immer mit Rat und Tat zur Seite.
Dann kam das ereignisreiche Jahr 2013. Im Mai übernahm der DRK-Kreisverband Kassel-Land das Gebäude, in dem wir unsere Unterkunft haben, von der Gemeinde. Aber schon in 2012 begannen die umfangreichen Umbaumaßnahmen. So z. B. eine neue Dämmung der Außenwände, Ersatz der Nachtspeicherheizung durch eine Gastherme, Erneuerung der Elektrik usw. Diese Arbeiten wurden durch Firmen erledigt, aber es gab und gibt auch für uns noch genug zu tun, wie z.B. die Renovierung der Fahrzeughalle und der oberen Etage. Finanziert wurde und wird das ganze durch zahlreiche Spenden, die Dieter Michel fleißig gesammelt hat und natürlich auch mit Unterstützung der Gemeinde und des Kreisverbandes. Auch unser Garten erstrahlt in neuem Glanz, nachdem eine Firma den Hof gepflastert hatte, machte sich Edgar Brede daran auch den ehemaligen Grünstreifen zu pflastern und mit Pflanzsteinen zu verschönern. Jetzt, wo alles blüht, sieht es besonders schön aus. Lieber Edgar, auch hier nochmal einen ganz herzlichen Dank an Dich, für deinen unermüdlichen Einsatz, unsere Unterkunft und den Garten zu verschönern.
Insgesamt haben wir bis jetzt ca. 2800 Stunden in den Umbau investiert und es kommen sicherlich noch einige dazu. Aus diesem Grund feiern wir unser 90-jähriges Jubiläum auch mit einem Jahr Verspätung.
Im Juni 2013 waren drei Einsatzkräfte aus Simmershausen bei der Flutkatastrophe in Dresden im Einsatz. Das waren Sonja Höhmann, Peter Seidel und Sascha Höhmann. Dafür wurden sie am 9. Mai 2014, auf der Kreisversammlung, mit dem Fluthelferorden des Landes Sachsen ausgezeichnet.
Obwohl erst in 2014 aktuell, ist noch zu erwähnen, dass es Anfang des Jahres noch eine Umstrukturierung des Vorstandes gab. Peter Seidel übernahm den Posten des Bereitschaftsleiters. Somit rückte Astrid Jütte-Boakye vom Posten des stellv. Vorsitzenden kommissarisch für 1 Jahr auf den Posten des Vorsitzenden vor. Dies wurde in der JHV vom 28.03.2014 bestätigt.
Von 2015 bis zum 31.12.2022 waren Astrid Jütte-Boakye Vorsitzende und Nicole Hofacker stellv. Vorsitzende.
Seit dem Jahr 2018 arbeiten wir verstärkt mit dem OV Fuldatal-Ihringshausen zusammen. Im Jahr 2020 wurde der erste Versuch unternommen, die beiden Ortsvereine zusammenzulegen. Leider wurden diese Pläne durch Corona zunichte gemacht.
Im Jahr 2022 war es dann soweit. Die Mitglieder beider Ortsvereine stimmten während der JHV für den Zusammenschluss.
DRK Ihringshausen
Wochen vor der eigentlichen Gründung hatten sich zehn Idealisten aus Ihringshausen zusammengefunden, um eine Sanitätskolonne zu gründen.
Das waren:
Willi Ackermann, Georg Kompenhans, Georg Bachmann, Heinrich Schade, Heinrich Bader, Ludwig Schade, Wilhelm Bader, Ernst Stein, Heinrich Geule und Heinrich Vockenroth.
Als dann die Prüfung im Erste-Hilfe-Kurs bestanden war, wurde am 22. Oktober 1908 die Rotkreuz-Sanitätskolonne Ihringshausen gegründet. Kolonnenarzt wurde Dr. med. Fackenheim. Gleich im nächsten Jahr fand ein weiterer Kurs mit 40 Stunden in der Sanitätsausbildung statt. Die Mitgliederzahl der Kolonne wuchs zusehends.
Die Gemeinde Ihringshausen stiftete eine Rädertrage, womit die unbemittelten Kranken der Gemeinde unentgeltlich transportiert werden konnten. Die Transporte gestalteten sich oft sehr schwierig und lange, denn bei Regen, Schnee und Eis mussten die Männer die Kranken auch aus den Nachbargemeinden in die Krankenhäuser nach Kassel transportieren. So ein Transport dauerte oft mehrere Stunden.
Dann begann der erste Weltkrieg (1914-18). Viele Kameraden wurden eingezogen. Einige kamen nicht wieder. Dennoch blühte in der Kolonne schnell wieder neues Leben und Aktivität auf. Es kam Dr. med. Fritz Fütterer, ein Mann der Liebe und Ausdauer zur Sache mitbrachte. Unter seiner Führung wuchs die Kolonne auf eine der stärksten im Kreis heran. Leider musste Dr. Fütterer die Kolonne bald wieder verlassen, er wurde Militärarzt. Heinrich Gattrey übernahm die Bereitschaft, die es mittlerweile geworden war, aus guten Händen und führte sie zu weiterem Fortschritt.
Am 1. Juni 1938 wurde Dr. med. Richard Kellermann Bereitschaftsarzt. Er hatte wesentlichen Anteil an der Aufwärtsentwicklung des DRK in Ihringshausen. Er war 50 Jahre Bereitschaftsarzt der Bereitschaft Ihringshausen. Aus diesem Grund wurde er mit dem Ehrenzeichen des DRK ausgezeichnet.
Zum gleichen Zeitpunkt konnte eine Frauengruppe in die Bereitschaft aufgenommen werden. Als die Bereitschaft ihren Höchststand erreicht hatte, brach der zweite Weltkrieg (1939-45) aus. Wiederum wurden viele Kameraden eingezogen. Die Daheimgebliebenen mussten in der Folgezeit viele große Aufgaben erfüllen. In der Volksschule wurde ein Lazarett- und Sanitätsraum eingerichtet, der mit acht Betten und allen erforderlichen Geräten und Material ausgestattet war. Tag und Nacht war dieser Raum von den freiwilligen Helferinnen und Helfern besetzt. Am 3. und 22. Oktober 1943 hatte die Bereitschaft ihre größten aber auch traurigsten Einsätze. Weit über 500 Verletzte mussten, bedingt durch die Fliegerangriffe auf die Stadt Kassel, versorgt werden. Der große Saal der Gastwirtschaft “Willi Eberhardt“ wurde als Verbandsplatz noch hinzugezogen. Hier zeigte es sich, dass die Mühen der harten und strengen Ausbildung gelohnt hatten.
Auch im zweiten Weltkrieg verlor die Bereitschaft wieder einige ihrer Kameraden. Sämtliche Einrichtungsgegenstände, Instrumente, Verbandmaterial und Uniformen gingen am Kriegsende verloren oder wurden gestohlen. Zwangsläufig erlahmte zunächst die Arbeit der Bereitschaft. Alles fing wieder von vorne an. Zur Freude der Verantwortlichen konnte schon im November 1945 ein Sanitätslehrgang durchgeführt werden. Unter der Führung des Bereitschaftsleiters Georg Grebe wuchs die Bereitschaft schnell wieder auf eine stattliche Zahl aktiver Helferinnen und Helfer heran. Durch die Unterstützung der Gemeinde Ihringshausen, sowie durch freiwillige Spenden, konnte teilweise wieder neues Ausrüstungsmaterial und Bekleidung beschafft werden.
Unter der Leitung von Friedrich Sostmann als Ausbilder wurden Erste-Hilfe Lehrgänge durchgeführt. Dadurch kamen wieder neue Mitglieder in die
Ortsvereinigung.
Mit der Gründung einer Jugend-Rotkreuz-Gruppe wurde im Jahr 1950 ein weiterer neuer Abschnitt in der Geschichte der DRK-Ortsvereinigung Ihringshausen eingeleitet. Anfangs unter der Leitung von Georg Grebe, später von Friedrich Sostmann, zeigte sich auch hier, dass eine gründliche und gute Ausbildung Früchte getragen hatte. Mehrmals konnte man sich in den Siegerlisten bei den Erste-Hilfe-Wettbewerben des Kreisverbandes Kassel-Land wieder finden. Durch die Neugliederung im Deutschen Roten Kreuz nach dem zweiten Weltkrieg, wurde die heute bestehende Ortsvereinigung ins Leben gerufen. Das bedeutet, dass neben der Bereitschaft mit den aktiven Helferinnen und Helfern unter der Führung eines Bereitschaftsführers, auch das Jugendrotkreuz und die Fördermitglieder zusammengefasst wurden.
Georg Grebe war bis 1954 der erste Vorsitzende in der Neufassung der DRK-Ortsvereinigung Ihringshausen. Für seine Verdienste und für den Wiederaufbau des Roten Kreuzes nach dem Kriege in Ihringshausen, wurde er 1961 mit dem das Ehrenzeichen des DRK ausgezeichnet.
Von 1954 bis 1958 war Friedrich Sostmann Bereitschaftsführer und Vorsitzender. 1958 wurde Heinrich Gattrey zum Vorsitzenden und Kurt Stein zum Bereitschaftsführer gewählt. Von 1962 bis 1997 war Friedrich Sostmann wieder Vorsitzender. Für seine großen Verdienste um das DRK erhielt er zahlreiche Auszeichnungen: Ehrenzeichen des DRK, Ehrenbrief des Landes Hessen, Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Hessen, Ehrenschild des Landkreises Kassel, Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Die aktiven Helferinnen und Helfer haben sich in den Nachkriegsjahren zu einer starken Truppe gemausert. Sie wollten dem Jugend-Rot-Kreuz natürlich nicht nachstehen und zeigten im Laufe der Jahrzehnte auch große Wettkampferfolge. Seit 1968 wurden sie bei den Kreiswettkämpfen achtmal erster, sechsmal zweiter und dreimal dritter Sieger
Die größten Erfolge erzielten sie bei den internationalen Wettkämpfen. So belegten sie 1977 beim Wettkampf in Reutte/Tirol den dritten Platz von über 70 Mannschaften sowie 1983 in Füssen den ersten Platz von 74 teilnehmenden Mannschaften aus sechs Nationen.
Jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Fuldatal war die Voraussetzung, dass den Mitbürgern der Gemeinde in Notlagen geholfen werden konnte. So beispielsweise bei einem Großbrand auf dem bäuerlichem Gehöft Riehl in der Friedhofstraße in Fuldatal-Ihringshausen, bei dem drei schwerstverletzte Feuerwehrkameraden gerettet werden konnten. Dafür wurden die fünf nachfolgend aufgeführten Helfer mit der silbernen Leistungsspange des DRK ausgezeichnet:
Henri Heinemann, Lothar Löber, Thorsten Löber, Hubert Seidel und Dirk Strich.
Im Rahmen der Mitarbeit im Katastrophenschutz wurde von den Helfern der Bereitschaft seit 1968 der Gerätewagen Technik eines Schnelleinsatzzuges des Land Hessen betreut. 1996 wurden die Schnelleinsatzzüge aufgelöst und die Gruppe Technik & Sicherheit in die Betreuungszüge integriert. Bis heute stellen wir diese Einheit.
Von 1983 – 1993 stellten wir noch die Verpflegungsgruppe im Betreuungszug. Es wurde häufig leckere Einsatzverpflegung hergestellt.
Nach jahrelanger Suche, geeignete Räume zur Unterbringung der Materialien und Gerätschaften zu bekommen, war es Dank der Gemeinde Fuldatal möglich, im Jahre 1987 Räume und Garagen in der neuen Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Ihringshausen zu beziehen. Endlich hatte es ein Ende mit dem Auslagern von Materialien bei den Mitgliedern und in angemieteten Räumen.
Die Gründung eines Seniorenclubs 1974 war besonders für die unsere älteren Mitbürger wiederum ein gelungener Auftakt zu weiteren Aktivitäten.
Bis heute werden noch immer Halbtags-Busfahrten, geselliges Beisammensein, Sommerfeste, Adventsnachmittage durchgeführt. Dies zeigte den Verantwortlichen für die Seniorenarbeit, dass richtig es war, 1974 diese Einrichtung ins Leben zu rufen und zu pflegen. Dabei sei der damaligen Gründerin Johanna Waldeyer, ihren Nachfolgern Ilse Lindemann, Friedrich Sostmann, Hans Gehann und Klaus Keil herzlich gedankt.
1978 konnte die Bereitschaft ihren ersten eigenen und gebrauchten Mannschaftstransportwagen in Dienst stellen. Nach vier Jahren war es dann möglich, ein neues Fahrzeug zu kaufen und zum Einsatz zu bringen. Inzwischen besitzen wir das fünfte neuwertige Einsatzfahrzeug.
Von 1997 bis 2009 wird die Ortsvereinigung von Wilfried Schüttenberg als Vorsitzenden geführt.
Am 16. Juni 2007 ereilte uns die Nachricht vom Tod unseres Ehrenvorsitzenden und Leiter des Seniorenclubs Friedrich Sostmann. Im Kreise seiner Seniorengruppe verstarb er im 78. Lebensjahr während einer Rotkreuz-Freizeit in Waldachtal-Lützenhardt im Schwarzwald. Mit ihm verlor das Rote Kreuz in Ihringshausen nicht nur einen verdienten Menschen, sondern auch einen Kameraden und Freund, der für alle als Vorbild in Erinnerung bleiben wird.
Von 2009 bis 2012 war Hans-Norbert Alt Vorsitzender des OV.
Von 2012 bis 2016 war Dieter Michel Vorsitzender des Ortsvereins.
Ab März 2016 bis 31. Dezember 2022 war Henri Heinemann Vorsitzender.
Über 100 Jahre nach der Gründung befindet sich der Ortsverein Fuldatal-Ihringshausen, getragen von der Einsatzbereitschaft der Aktiven, weiterhin auf dem Weg in eine erfolgreiche und hoffentlich friedliche Zukunft. Wir haben in den vergangen Jahren an vielen Einsätzen auf örtlicher Ebene und auch auf Landes- oder Bundesebene teilgenommen. Unsere Ausstattung lässt keine Wünsche offen.
Wir glauben, dass unsere Gründungsväter stolz auf uns wären.